Mittwoch, 4. November 2009

Shaker fotografieren

Im Rahmen meiner "Kritiken-Sammlung" bekam ich eine Email von einem sehr passionieren Shakersammler aus Österreich die auch mich neugierig machte und der ich mich heute widmen möchte:

mach weiter so, alles bestens und sehr wissenswert !
Ein Thema wäre noch prima:

Wie fotographiere ich einen Shaker ohne Große Studio-Ausrüstung ( bes. Silber-shaker ) , damit sie richtig gut aussehen.
ohne Spiegelungen und Schattierungen. Einfach von der Schokoladenseite.


Nach einer umfangreichen Suche im Netz musste ich feststellen, dass es wirklich schwer ist, zu diesem Thema was zu finden.
Da fiel mir ein, dass es bei mir um die Ecke noch einen richtigen Fotoladen gibt, der ein Studio im Keller hat und nicht nur Bilder entwickelt.
Ich bin also hin und stelle fest, dass ich den Fotografen schon vom CoffeeCocktailContest Nord kenne. Er hatte dort die Siegercocktails nahezu perfekt in Szene gesetzt.
Nach dem Austausch der üblichen Freundlichkeiten kamen wir zu dem eigentlichen Thema zurück und sein Rat war einfacher als gedacht:

1) Hintergrund: Mit Hilfe eines Aktenkoffers, einem großen Bogen nicht glänzendem Papier und einem frei wählbaren Untergrund lässt sich ein Hintergrundschirm bauen, indem man den Koffer öffnet, auf die Seite stellt und das Papier zwischen Deckel und Boden "einklemmt, so dass es leicht gewölbt ist. Wer möchte, kann auch Stoff über das Papier legen, was einen noch attraktiveren Hintergrund zaubert.
ACHTUNG: Das Objekt und der Stoff sollten sich ergänzen. Bei Silber empfielt mein Fotograf z.B. blauen Stoff.

2) Untergrund: Selbstverständlich kann dort der Küchentisch oder ähnliches genutzt werden, sofern er matt oder mit einer Tischdecke (Farben beachten) bezogen ist.
Idealerweise lässt man den Stoff des Hintergrundes auf dem Untergrund auslaufen.

3) Licht: Blitzlicht ist zu vermeiden, da es sich zu stark spiegelt. Ein weiches Licht, z.B. aus einer mattierten Glühbirne spiegelt sich weniger. Um Spiegelungen komplett auszuschließen empfielt der Fachmann hier einen "Spiegel" aus einem lichtstreuenden Material, der zwischen Lichtquelle und Objekt gestellt wird.
Hier reicht ein Viereck (ca. 60x60 cm) aus Holzlatten, das straff mit einem dünnen, weißen Stoff bezogen wird. Alternativ kann man auch eine 1mm dicke, mattierte Plexiglasscheibe nehmen.
Idealerweise steht die Lichtquelle in einem Winkel von ca. 45 Grad zur Achse zwischen Kamera und Objekt.

4) Umgebungslicht: Am besten werden die Bilder, wenn der Raum sonst nicht beleuchtet ist. Weder Tageslicht (oder mattiert durch Vorhänge) noch weitere Lichter.

5) Schatten: Wer es ganz professionell halten möchte, kann auf der entgegengesetzten Seite der Lichtquelle eine zweite Lichtquelle mit Spiegel aufstellen. Der Schatten befindet sich dann idealerweise hinter dem Objekt und stört das Bild nicht mehr.

6) Kamera: Klar hat die digitale Fotografie ihre Vorteile (Vervielfältigung durch einfachen Ausdruck, Bild ist direkt auf dem Rechner...) doch grade eine hohe Auflösung bringt kleine Fehler auch zur Geltung.
Nimmt man eine analoge Kamera, "schmeicheln" die Filme, dank ihrer etwas geringeren Auflösung, dem Objekt eher. Ein netter Vergleich: Lasst euch mal ein Farbfoto in Schwarz-Weiß abziehen und vergleicht. Der "Schmeicheleffekt" ist ähnlich.
Das Warten auf den Papierabzug (vielleicht sogar mit Bilder-CD) kann sich also lohnen.

7) Kamera-Einstellung: Wer keine Spiegelreflexkamera hat, bei der er viel zu beachten hat, sollte nur folgendes beachten:
Die Kamera sollte auf einem Stativ gelagert sein oder anders gegen Verwackeln geschützt sein. (drück die Kamera z.B. mit der Seite an den Türrahmen oder die Wand).
Zoom nur soweit an das Objekt, dass es komplett sichtbar ist und der Hintergrund noch 1/4 bis 1/3 des Bildes einnimmt. Dabei nicht den Koffer ins Bild kommen lassen.


Ich hoffe, dieser kleine Bericht aus dem Fotostudio mit Basteltips hat euch gefallen und ich würde mich freuen, wenn ich mal das eine oder andere Foto von euch zu sehen bekomme.

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