Donnerstag, 16. Juli 2009

Deutsche Shaker um 1930

Dass Deutschland eine "Handwerkernation" ist, ist weltweit bekannt.
Ebenso der "typisch deutsche " Drang nach Ordnung, Sorgfalt, Genauigkeit und Qualität.
Diese "Tugenden" spiegeln sich auch in vielen Shakern der 30er Jahre wieder.
Egal welchen Shaker man sich vornimmt, Zeppelin Sets, Reise Shaker, Shaker mit Hammerschlag Design oder Andere, alle weisen die gleichen Merkmale auf:
*Sie sind gut verarbeitet
*das Silber ist dick aufgetragen und löst sich auch nach häufigem Putzen nicht
*auch bei intensiver Nutzung werden sie kaum beschädigt.

Besonders die Shaker von WMF und anderen Würtembergischen Fabriken gelten heute als begehrte Sammlerstücke bei den internationalen Sammlern.
Deutsche Reiseshaker sind, auf Grund ihres besonders durchdachten Zubehörs (4-5 Becher, Transportflaschen, Garniturbehälter, Rührlöffel und Lederetui) sehr gefragt und werden dann gerne auch genutzt.
Glasshaker sind filigran geschliffen und ihre Silberarmaturen, manchmal mit Verzierungen, sind so sauber verarbeitet, dass sie mehr Kunstobjekt als Gebrauchsgegenstand sind.

Viele der deutschen Shaker wurden auf der Flucht vor den Nazis in die USA mitgenommen, während ein paar seltene Stücke sicher noch in Kellern und auf Dachböden darauf warten wiederentdeckt zu werden.
Nicht unterschätzen darf man die Menge an Shakern, die als "Kriegsbeute" im Ausland landete oder von fliehenden Nazis mit nach Süd-Amerika gebracht wurden.
Stephen Visakay hat z.B. einen Shaker, der ihm von der Witwe eines englischen Majors verkauft wurde. Er trägt die Initialien "AH", wobei wohl nie geklärt wird, ob es sich um Hitlers Privatshaker oder "nur" um ein Stück aus dem Inventar des Führerhauptquartiers "Adlerhorst" handelt, aus dem der Major es mitbrachte.
Abschließend kann man sagen, dass Deutschland in den 30ern sicher keine Cocktail-, sehr wohl aber eine Cocktailshakernation war.

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