Im ersten Weltkrieg stand das Werk fast still. Zum Einen, weil viele Arbeiter zum Kriegsdienst eingezogen wurden, zum Anderen weil die deutschen Metallreserven nun für die Rüstung benötigt wurden.
Die WMF stellte daher die Produktion auf Kriegswaren um und bemühte sich um viele Aufträge.
Durch die große Erfahrung mit der Verarbeitung verschiedener Metallqualitäten und verschiedene Patente wurde die WMF nun bald zum besten Kriegswarenlieferanten. Koppelschlösser, Essgeschirre, Patronenhülsen und vieles mehr wurde nun geliefert.
Den Arbeitskräftemangel glich man mit Frauen aus und zum Kriegsende waren zwei Drittel der Belegschaft weiblich.
Was im Krieg für Umsatz sorgte, forderte nah Kriegsende das ganze Unternehmen. Sämtliche maschinen, mit denen Kriegswaren hergestellt werden konnten, mussten demontiert und vernichtet werden ( ca. 96%).
Auch die Inflation und der Mangel an Rohstoffen sowie der Verlust verschiedener ausländischer Niederlassungen machten dem Unternehmen zu schaffen.
Erst der Verkauf von Cromargan-Bestecken (V2A-Stahl, exklusiv geliefert von Krupp) ließ die WMF auf bessere Zeiten hoffen.
Ab 1927 gab es dann auch Kaffeemaschinen für die Gastronomie. Auch hier war WMF Vorreiter, konnte man doch bei den Maschinen den Kaffee herkömmlich brühen oder im Expressverfahren mit hohem Druck. Eine Entwicklung, die sich ca. 20 Jahre später besonders bezahlt machen sollte.
Etwa zeitgleich eröffnete WMF die NKA (Neue Kunstgewerbliche Abteilung), in der dekorative Gebrauchsgegenstände hergestellt wurden. Ikora-Kristall, Myra-Kristall und Ikora-Metall-Gegenstände waren ein Verkaufsschlager und es gab bald auch Shaker aus diesen Materialien, die heute allerdings sehr selten sind. Wer einen hat, kann sich glücklich schätzen.
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